Auftakt: Der direkte Draht nach Erfurt

Redaktion

Mit einem straff gestrickten Tagesprogramm startete der Direktkandidat der Partei DIE LINKE für den Thüringer Landtag, Philipp Gliesing, am 17. Juni 2014 in den Wahlkampf. Gemeinsam mit Spitzenkandidat Bodo Ramelow wurden die Entwicklungen in Pößneck und Ranis unter die Lupe genommen. Fazit: Die Orlasenke ist eine Region mit Potential für Tourismus, Energie und Wirtschaft.

Mit einem straff gestrickten Tagesprogramm startete der Direktkandidat der Partei DIE LINKE für den Thüringer Landtag, Philipp Gliesing, am 17. Juni 2014 in den Wahlkampf. Gemeinsam mit Spitzenkandidat Bodo Ramelow wurden die Entwicklungen in Pößneck und Ranis unter die Lupe genommen.

Fazit: Die Orlasenke ist eine Region mit Potential für Tourismus, Energie und Wirtschaft.  

Mit insgesamt sechs Visiten konnte deutlich gemacht werden: Philipp Gliesing sucht das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern, um die Verständigung mit den Menschen im Saale-Orla-Kreis zu wahren. Er will die Problemlagen, aber auch Erfolge ganz genau da erfahren, wo sie sich befinden. Nicht vom Hörensagen, nicht nur aus der Zeitung, sondern direkt dort, wo der Schuh drückt, dort, wo die Menschen leben und arbeiten. Auch geht es ihm darum, bereits im Vorfeld aufzuzeigen, wofür er sich einsetzen wird.

Begleitet wurde der Direktkandidat im Wahlkreis 34 auch von MdL Heidrun Sedlacik, MdL Margit Jung, Kreisvorsitzenden Thomas Hofmann und den Helferinnen und Helfern vom Team Gliesing, die eine starke Basis für das Direktmandat bilden.

Keine Mogelpackung für Eltern, Erzieher und Kinder 

„2009 haben wir alle gehofft, dass mit der gesetzlichen Umsetzung des Volksbegehrens „Für eine bessere Familienpolitik“ allen Kindern eine frühe Förderung ermöglicht wird. Doch Eltern, Erzieher und auch die Kommunen werden nach wie vor gegeneinander ausgespielt.“, so Philipp Gliesing, der als angehender Erziehungswissenschaftler selbst mit Kindern und Jugendlichen arbeitet.

Zusammen mit MdL Margit Jung, Sprecherin für Familie und Senioren, und dem Raniser Bürgermeister Andreas Gliesing, Vater und Unterstützer des Direktkandidaten, der Leiterin der Kindertagesstätte „Burgspatzen“ Ines Voigt und der Elternsprecherin Frau Knopf besprach Philipp Gliesing die aktuelle Situation und besichtigte die Einrichtung. Vor allem die im Keller befindliche Sauna, das Wassertretbecken und die Ruhezone sorgte bei einigen für positives Erstaunen. „Ich habe noch nie einen Kindergarten mit Sauna gesehen!“ so Heidrun Sedlacik.

Erläutert wurde unter anderem die Dringlichkeit einer verkehrsberuhigten Zone an der vorbeiführenden Hauptstraße sowie die finanziellen und personellen Probleme in Sachen gesunde Ernährung. Eine ganztägige Verpflegung könne schlicht nicht gewährleistet werden, was auch daran scheitert, dass es hierzu keine Stelle gibt, wie es vor einigen Jahren noch der Fall war. „Ein so genannter 1-Euro-Jobber wäre wie ein Fünfer im Lotto“ - so Frau Voigt.

Die strukturelle und finanzielle Beschaffenheit der Kindergärten in Thüringen ist zum Problem geworden, als die Einschnitte im Kommunalen Finanzausgleich zeitgleich zum KiTa-Gesetz umgesetzt worden sind. Die Schlüsselzuweisungen verlieren sich so im Getriebe der kommunalen Haushalte. Das ist in Ranis nicht anders, wird jedoch von handelnden Personen abgefedert, obwohl die Elterngebühren mit 135,-€/115,-€ verhältnismäßig gering sind, im Vergleich zu manch anderen Einrichtungen in Thüringen mit Gebührensätzen bis zu 800,-€.

Margit Jung versprach Unterstützung und möchte eine Preisliste von Anbietern zuarbeiten, die gesunde Verpflegung gewährleisten, was allerdings auch bedeuten kann, dass die KiTa-Gebühren angehoben werden müssen. Sie betonte die Forderung der Landtagsfraktion DIE LINKE, dass „kostenlose KiTa-Plätze für alle“ langfristig ermöglicht werden sollen.

Zum Abschluss übergab das Team Gliesing noch eine Sachspende an die  „Burgspatzen“ – passend zur WM.

 

Kultur, Natur und Tourismus in Einklang bringen

Weiter ging es dann mit einem Besuch des Burgmuseums in Ranis, welches landesweit in die Schlagzeilen geriet, da es durch die Haushaltslage der Kommunen vor der Schließung stand. Interessiert gab sich die Delegation im dortigen Museum und der Seismologischen Station. In einem kurzen Gespräch mit der Verwalterin der Burg und dem Geschäftsführer des Museumsverbandes Thüringen betonte MdL Margit Jung die Wichtigkeit eines Gastronomiebetriebes, dessen Verwirklichung jedoch schwieriger sei, als man meine, so Andreas Gliesing.

Nach einem Fototermin im „Würzgärtl“ der Burg, fuhr die Delegation zu einer Mittags-Runde im Café Dittmann in Pößneck. Anschließend ging es zur Kundgebung „Wann, wenn nicht jetzt: Thüringen sozial regieren“ in die Breite Straße, die örtliche Fußgängerzone. Hier warteten Genossinnen und Genossen, Sympathisanten und Freunde sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger am Wahl-Trailer der Partei DIE LINKE auf den Direktkandidaten. Heidrun Sedlacik, übergab nun den symbolischen Staffelstab ihres Direktmandates an den gewünschten Nachfolger Philipp Gliesing.

In einer Talk-Runde mit den Kommunal- und Landespolitikern wurde die Situation der Kommunen ausgewertet und auf heiße Themen, wie die 500KV-Gleichstromtrasse, in der Region eingegangen. Der in Pößneck allseits bekannte Philipp Gliesing stellte sich und seine Themen vor. So will er sich sechs Politik-Felder erschließen, die im Landkreis eine große Rolle spielen: Arbeit & Soziales, Bildung & Kultur, Jugend & Sport, Freiheit & Frieden, Flucht & Migration, Energie & Umwelt, Vielfalt statt Einfalt.

 

Unterwegs mit Bodo Ramelow

Am frühen Nachmittag traf schließlich Bodo Ramelow, der Spitzenkandidat und Fraktionsvorsitzende im Thüringer Landtag der Partei DIE LiNKE auf dem Pößnecker Marktplatz ein. Philipp Gliesing war es wichtig, zunächst zum Termin ins Pößnecker Rathaus zu gehen, um Bodo den Planungsstand des Thüringentages 2015 näher zu bringen. Gemeinsam mit Stadtratsmitgliedern und MdL Margit Jung wurden die politischen Vertreter im Büro des Bürgermeisters vom Leiter des Organisationskomitees, aus dem ein eigens zu gründendes Unternehmen hervorgehen soll, über Details zu dem Großevent informiert.

Hier ging es neben der Finanzierung, die zur Hälfte schon gesichert ist und maßgeblich über Sponsorenverträge organisiert wird, vor allem darum, welche Bereiche und Flächen für die größte Open-Air-Veranstaltung Thüringens funktionalisiert werden können. Ramelow begrüßte das Vorhaben und äußerte Bewunderung dafür, dass Pößneck sich nie aufgegeben habe. „Ich kenne diese Stadt nun seit 24 Jahren und sehe, was sich hier in diesen 24 Jahren geändert hat. Ich finde das großartig!“

Zurück an den Infoständen und dem Trailer, wo das Team Gliesing die Bürgerinnen und Bürger mit Infomaterial ausstattete und interessierten Zuhörern die verschiedenen Themengebiete linker Politik in Thüringen näher brachten, stellte sich nun Bodo Ramelow den Fragen Philipp Gliesings. Ramelow erläuterte den eben absolvierten Besuch im Rathaus, sprach seinerseits über den Unsinn Gleichstromtrasse und lobte das engagierte Voranschreiten der Stadt Pößneck. Außerdem äußerte er sich zur Verbesserung der Tourismusbranche in Ostthüringen und wies auf die Machenschaften von Vattenfall am „Thüringer Meer“ hin, die es zu bekämpfen gilt.

Der nächste Programmpunkt führte Bodo Ramelow, heißer Anwärter auf das Amt des Ministerpräsidenten, nach Ranis. Im Seniorenzentrum der Volkssolidarität warteten Interessierte schon auf den Spitzenkandidaten der Thüringer LINKEN. In gemütlicher Runde, bei Kaffee und Kuchen, stellten sich die Kandidaten vor, sprachen über die Bedeutung der anstehenden Landtagswahl und darüber, dass eine wirkungsvolle politische Arbeit nur dann funktionieren kann, wenn sie nicht über die Köpfe der Bürgerinnen und Bürger hinweg organisiert wird.

Bodo Ramelow verwies auf die unlauteren Handlungen von Vattenfall am „Thüringer Meer“. Tourismus sei enorm wichtig für die Region, die über dies eine der schönsten Thüringens sei, nur leider wisse das kaum jemand. Das müsse sich ändern und das ginge nur, wenn die Saalekaskaden zurück in kommunale Hände gelange. Ein entsprechendes Konzept läge vor und Ramelow erläuterte Beispiele zu dessen Umsetzung, die bei den Zuhörern auf reges Interesse stießen.

In der Fragerunde wurde unter anderem die Einkaufssituation in Ranis angesprochen. Bürgermeister Andreas Gliesing sprach über die geplante Revitalisierung des brachliegenden Supermarktgeländes und die Konzeption, dort ein kleines Versorgungs- und Dienstleistungszentrum einzurichten. Es gäbe bereits konkrete Gespräche mit potentiellen Betreibern. Aber auch ein Kultur- und Literaturcafé und ein Bürgertreff seien hier zusätzlich denkbar. Um dem Spitzenkandidaten zu verdeutlichen, dass das Konzept der Linken für ländliche Zentren zu sorgen in Ranis verfolgt wird, wurde das Areal im Beisein der Presse besichtigt.

Abschließend, und wohl auch als kleines Highlight des Tages, nicht nur für Bodo Ramelow, wurde am Raniser Wisentgehege eine Patenschaft beschlossen. „Bramelow“ soll der wenige Wochen junge Wisentbulle nun heißen. Auch hier erläuterte Bürgermeister Andreas Gliesing die Entwicklungsetappen und brachte eine kleine aber humorvolle Anekdote zur Entstehung des Geheges zum Besten. Es wird demnächst noch einmal einen expliziten Termin geben, an dem die Namensgebung offiziell erfolgen wird.    

Es war ein Rund um gelungener Wahlkampfauftakt für das Team Gliesing und damit auch für den Thüringer Landesverband. Es wurden viele interessante Gespräche geführt, regionale Problemstellen aufgezeigt, die nur dann behoben werden können, wenn die aktuelle Regierung abgelöst und Thüringen „fairändert“ wird.

Mit Bodo Ramelow als Ministerpräsident und Philipp Gliesing als Landtagsabgeordneten für den Wahlkreis 34 kann es eine andere, eine bessere Politik in Thüringen und im Saale-Orla-Kreis geben. Dafür lohnt es sich zu kämpfen, daran arbeiten wir mit dem festen Willen, einen Regierungs- und damit einen Politikwechsel herbeizuführen.