Kämpferische 1.Mai-Demo in Pößneck

Redaktion

Etwa 60 Personen beteiligten sich an dem Programm, welches vom DGB Kreisverband organisiert worden war // Auftakt am Textilarbeiterdenkmal in der Hohen Straße // Antikapitalistischer Flair bei Demonstration

Etwa 50 Teilnehmerinnen beteiligten sich an dem Programm, welches vom DGB Kreisverband organisiert worden war. Eine für Pößnecker Verhältnisse stolze Zahl. Nach einer kämpferischen und lautstarken Demo, lud die Gewerkschaft zum Mai-Fest ins Café Dittmann.

Zum Auftakt am Textilarbeiterdenkmal in der Hohen Straße sprach GEW-Mitglied Philipp Gliesing zum "Tag der Arbeit" und der historischen Verpflichtung an diesem Tag für Frieden, Freiheit und soziale Verantwortung im Betrieb und auf der Straße zu demonstrieren. 

--

Wir dokumentieren an dieser Stelle den OTZ-Artikel:

Nur wenige Mai-Demonstranten in Pößneck

DGB sieht Kundgebung in Pößneck unter dem Eindruck der Kommunal- und Europawahlen 

Pößneck. "Gute Arbeit, Soziales Europa" lautete die zentrale Losung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) bei den Demonstrationen zum diesjährigen 1. Mai, der in Pößneck knapp 50 Menschen folgten. "In Thüringen wird der 1. Mai unter dem Eindruck der Kommunal- und Europawahlen am 25. Mai stehen, sagte DGB-Kreisvorsitzende Ute Walther zur Auftaktveranstaltung im früheren Vereinsgarten am Textilarbeiter-Denkmal in der Hohen Straße.

Einziger Redner der Auftaktveranstaltung war Philipp Gliesing, Landtagsdirektkandidat der (Die Linke), und nach eigenen Angaben Gewerkschaftsvertreter der Jungen Linken. Nach seiner Ansicht lohne es sich, bei der Entwicklung des Arbeitsmarktes zurück in die Vergangenheit zu blicken. "Wir müssen die Geschichte der Industrialisierung kennen". Viele Errungenschaften vergangener Tage würden heute wieder in Frage gestellt, sagte der Gewerkschafter. Es müsse am Traum von einer ausbeutungsfreien Welt festgehalten werden. "Die Verhältnisse in der Ukraine und in Ungarn zeigen uns, dass sich Geschichte leider wiederholt". Ferner prangerte Gliesing die in vielen Ländern hohe Jugendarbeitslosigkeit an.

Im Anschluss an die Kundgebung zogen die Demonstranten über die Orlamünder Straße und die Bahnhofstraße bis zum Café Dittmann. Dort stellten die im Stadtrat Pößneck vertretenen Parteien und Listen Informationsmaterial aus. Für diese Veranstaltung im Café Dittmann war ebenfalls der DGB-Kreisverband federführend. "Es ist eine gute Möglichkeit, die eigene Arbeit vorstellen zu können", sagte SPD-Stadtrat Marc Roßner.

Im Vorfeld des 1. Mai hatte der DGB den Mindestlohn als einen "Meilenstein der Neuen Ordnung der Arbeit" erklärt: "Es ist der Erfolg der Gewerkschaften, dass der Mindestlohn kommen wird. Lediglich gültige Tarifverträge mit Löhnen unter 8,50 Euro haben noch bis zum 31. 12. 2016 Bestand", so Ute Walther. "Würde kennt keine Ausnahmen! Deswegen lehnt der DGB Ausnahmen vom Mindestlohn, wie sie Teile der Union, zum Beispiel für Rentnerinnen und Rentner, Langzeitarbeitslose oder Jugendliche fordern, kategorisch ab und fordert, dass die 304 000 Menschen in Thüringen, die derzeit unter 8,50 Euro pro Stunde verdienen, endlich mehr bekommen. "Bei der Binnennachfrage hat Deutschland immer noch Nachholbedarf.

Nur wer ordentlich verdient, kann auch ordentlich ausgeben." Ute Walther bekräftigte: "Die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen erwarten ihren gerechten Anteil von dem, was die Unternehmen erwirtschaften."

Mario Keim / 03.05.14 / OTZ