Verein Pößneck Alternativer Freiraum will einen Ort für Kultur, Konzerte und Austausch schaffen

OTZ, Oliver Vill
JugendKulturFreiraum

Leer stehende Backsteinhäuser sollen in Pößneck ein Ort des kulturellen Lebens werden. Dafür engagiert sich der Verein Pößneck Alternativer Freiraum.

Pößneck. Die leer stehenden Backsteinhäuser in der Ernst-Thälmann-Straße 33/35 sollen ein Ort des kulturellen Lebens Pößnecks werden.

Der Verein Pößneck Alternativer Freiraum will hier einen Treffpunkt für junge Menschen schaffen. Entstanden ist die Idee aus der Kunstwerkstatt des vergangenen Jahres heraus. Damals hatte ein Kreis Aktiver versucht, die ehemalige Kaufhalle Mitte als Treffpunkt zu erhalten. Nach deren Abriss suchten sie gemeinsam mit der Stadt nach einem Ausweichobjekt, in dem es Kultur- und Konzertangebote geben soll.

Um eine rechtliche Grundlage zu schaffen, wurde der Verein gegründet. "Inzwischen haben wir 25 Mitglieder und einen großen Kreis von Unterstützern", sagt Philipp Gliesing, der Vorstandvorsitzende des Vereins. Es sei gelungen, einen Anlaufpunkt für junge Erwachsene aus verschiedenen Umfeldern zu schaffen. "Wir wollen ihnen einen offenen Raum bieten, an dessen Entstehungsprozess sie sich beteiligen können", so der 28-jährige Student.

Noch gleicht die von der Grundstücks- und Wohnungsgesellschaft gemietete erste Etage der aneinander grenzenden Häuser einer Baustelle. Die Tapeten sind abgekratzt, die Fußböden staubig, Strom und Wasser fehlen. "Es warten schon etliche Freiwillige darauf, endlich mit dem Ausbau zu beginnen", berichtet Alexander Born, der Kassenwart des Vereins.

Derzeit aber stehe noch die Suche nach Sponsoren im Mittelpunkt der Arbeit. "Wir haben schon einige Spenden erhalten, unter anderem 450 Euro von den Stadtwerken Jena-Pößneck", so Born. "Zudem unterstützen uns Pößnecker mit Sachspenden wie gebrauchten Möbeln." Dies freue die Aktiven vom Freiraum besonders, weil ihnen ein gutes Auskommen mit den Menschen in der Stadt am Herzen liegt. "Unser Projekt kann nicht funktionieren, wenn wir nicht akzeptiert werden", betont Born.

Auch der Draht zur Stadtverwaltung sei gut, es soll demnächst Koordinationsgespräche geben. Zudem will der Verein um Unterstützung bei der Installation von Toiletten und Wasserversorgung bitten.

Bürgermeister Michael Modde (Freie Wähler) sieht die Aktivitäten in der Thälmannstraße wohlwollend. "Es ist gut, wenn junge Menschen ihre Stadt annehmen und gestalten." Eine punktuelle Unterstützung sei durchaus denkbar.