Perspektiven für Stadtentwicklung in Neustadt/Orla - Modell-Projekt für Brückenbau in Karlsdorf

Philipp Gliesing, Mitarbeiter
InfrastrukturRegionWahlkreis

Bei einem Besuch im Rathaus der Kulturstadt Neustadt an der Orla erkundigte sich Staatssekretärin Susanna Karawanskji vom Thüringer Ministerium für Landwirtschaft und Infrastruktur über die Pläne zur Neuerschleißung einer alten Industriefläche. Anschließend wurde der Brückenbau in der Gemeinde Karlsdorf besichtigt.

Bei einem Besuch im Rathaus der Kulturstadt Neustadt an der Orla erkundigte sich Staatssekretärin Susanna Karawanskji vom Thüringer Ministerium für Landwirtschaft und Infrastruktur über die Pläne zur Neuerschleißung einer alten Industriefläche. Anschließend wurde der Brückenbau in der Gemeinde Karlsdorf besichtigt.

Der Landtagsabgeordnete Ralf Kalich betonte, dass viel Potential für eine konkrete Förderung vorhanden sei, wenn die Stadt als öffentlicher Träger das Gelände entwickelt, und dabei die AWO und andere Akteure in der Stadt in der Konzeption mit berücksichtigt. Er zeigte sich erfreut über den Enthusiasmus, mit dem die AWO-Schulleitung und die Projektbeteiligten auf eine klimafreundliche und nachhaltige Entwicklung des "Kinder-Campus" hinarbeiten wollen.

Bei einer anschließenden Begehung wurde die Industriebrache und ihre Lage an der Gerberstraße besichtigt. Natürlich kamen auch städteplanerische Nachfragen zur Sprache. Doch gerade die Anbindung an die bestehenden Sportanlagen, sowie die Verpflichtung zum Hochwasserschutz an der Orla bietet die Chance einen maßvollen, und ansprechenden Gestaltungsprozess in Gang zu setzen.

OTZ, 04.05.2021, Frank Kalla

Durchburch für Karlsdorfer Brücken-Prototyp

"Staatssekretärin Karawanskij sieht bei einem Vor-Ort-Termin in Karlsdorf die Förderfähigkeit für den Klebe-Brückentyp als gegeben an.

„Wenn man das Brückensystem genehmigungsfähig bekäme, wäre vielen Kommunen und dem Land Thüringen geholfen“, fasste Karlsdorfs Bürgermeister Jürgen Müller bei einem Vor-Ort-Termin von Staatssekretärin Susanne Karawanskij (Linke) vom Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft in Karlsdorf den größten Wunsch der Anwesenden in einem Satz zusammen. Mit Karawanskij hatte sich erstmals eine hochrangige Politikerin den im vergangenen Jahr in Karlsdorf errichteten Brücken-Prototypen, dessen Einzelteile einfach vor Ort zusammengeklebt wurden, angeschaut.

[...]

„Diese neue Bauweise für kleine Brücken mit geringer Belastung stellt für viele Kommunen eine neue, kostengünstige und zeitsparende Alternative dar. Die Kommunen können hier auch auf den Freistaat zählen, der sie bei der Finanzierung solcher Brücken über die Förderung der kommunalen Verkehrsinfrastruktur unterstützen kann. Solche Brücken in Anlieger- und Erschließungsstraßen sind dabei ausdrücklich förderfähig. Wir wollen, dass dieser Fördertopf auch künftig mit ausreichend Mitteln ausgestattet bleibt“, erklärte die Staatssekretärin nach ihrem Besuch.

[...] Zwar gab es seit der Einweihung zahlreiche Anfragen von Bürgermeistern aus der Region, ob man nicht in ihrem Ort eine solche Brücke bauen könnte, unklar war aber, wie man eine vergaberechtlich saubere Ausschreibung auf die Reihe bekommen kann und ob der Brückentyp auch durch das Land förderfähig ist.

„Wir haben eine einfache, kostengünstige und vor allem schnelle Lösung für den Neubau einer kleineren Brücke entwickelt, aber weil das System völlig neu ist, entspricht es nicht den Vorschriften des Bundesministeriums für Bau und Verkehr. Deshalb brauchen wir politische Schützenhilfe“, fasste Toralf Zipfel, Geschäftsführer der Ziba-Bau GmbH in Greiz, das Kernproblem zusammen.

Mit der Erarbeitung einer technischen Beschreibung, die man den Kommunen bereitstellen wolle, könne man diese Hürde nehmen, sagte Eitel Metzler, der gemeinsam mit anderen Initiatoren das Brücken-Projekt angeschoben hatte.

[...] Laut Eitel Metzler ist der entwickelte Brücken-Prototyp, der aus verschiedenen Fertigteilen vor Ort mit einer speziellen Klebe- und Verbundtechnologie innerhalb kürzester Zeit errichtet werden kann, nicht nur preisgünstiger als herkömmliche Brücken, sondern erspart den Kommunen auch lange und aufwändige Sperrungen von Straßen und Zufahrten."