Gedenken an die Befreiung vom Nationalsozialismus

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Kranzniederlegungen zum 76. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus - DIE LINKE erinnert an das Ende des Zweiten Weltkrieges im Saale-Orla-Kreis und die damit verbundene Befreiung der Menschen in den Konzentrations- und Vernichtungslagern.

Am 8. Mai 1945, vor 76 Jahren, kapitulierte das faschistische Deutsche Reich nach der militärischen Niederlage gegenüber den alliierten Streitkräften. Dieser Tag wurde in ganz Europa als Befreiung vom Faschismus gefeiert und ist ein wichtiger Bezugspunkt für die internationalen Beziehungen geworden. Überall dort wo die deutsche Wehrmacht und mit ihr die Waffen-SS eingefallen war, endete eine Zeit der Willkür, des Terrors und der Unterdrückung. Die Konzentrationslager offenbarten den Befreiern ein Menschheitsverbrechen, den Holocaust, die systematische Vernichtung von Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma, Homosexuellen und anderen Minderheiten.

„Der 8. Mai ist vor allem ein Tag, um jenen Menschen zu gedenken, die ins Visier der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik geraten waren. Es ist ein wichtiger Auftrag an die Nachgeborenen der deutschen Gesellschaft, die Erinnerungen und Zeitzeugnisse der Überlebenden zu bewahren und weiterzutragen.“, so der Landtagsabgeordnete Ralf Kalich.

„Die Bundesregierung sollte den 8.Mai zu einem Feiertag erklären, um damit auch die internationalen Beziehungen im Sinne einer wirklichen Völkerverständigung stärken. Die Lehre aus zwei Weltkriegen verpflichtet uns als Europäer zu friedlichen Lösungen.“, fordert Frank Tempel, Mitglied des Bundesvorstandes der Partei DIE LINKE.

DIE LINKE erinnert an folgenden Mahnmalen an den Tag der Befreiung:

  • Langenorla, 13:00 Uhr, Gedenkstein für die Zwangsarbeiter
  • Pößneck, 13:30 Uhr, Ehrenhain (Rudolf-Diesel-Straße)
  • Neustadt, 14:30 Uhr, Gedenkstein zum Todesmarsch 1945 (Am Friedhof)
  • Triptis, 15:30 Uhr, Gedenkstein zum Todesmarsch 1945 (Geraer Straße)
  • Schleiz, 14:30 Uhr, Ehrenhain (Schloßpark)
  • Bad Lobenstein, 15:30 Uhr, Gedenkstein „Trauernde Mutter“ (Kurpark)

Historische Forschung

In der Region des Saale-Orla-Kreises waren Grausamkeiten und Kriegsfolgen vor allem in den letzten Wochen des Krieges allgegenwärtig. Tausende Zwangsarbeiterinnen befanden sich als Arbeitssklaven in Betrieben und in der Landwirtschaft, viele überlebten es nicht. So zählt eine Erhebung von Philipp Gliesing 316 Todesopfer und 3635 Menschen, die als „Fremdarbeiter“ und „Kriegsgefangene“ unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten mussten. Mindestens 268 KZ-Häftlinge kamen auf den Todesmärschen durch die Städte und Dörfer im heutigen Kreisgebiet ums Leben. Kriegsgefangene und Kriegsverweigerer wurden hingerichtet - Kinder und Jugendliche in den Kriegsdienst einberufen.

„DIE LINKE verzichtet weitestgehend auf politische Kundgebungen, um die Corona-Pandemie weiter einzudämmen. Wir werden am 76. Jahrestag nur individuell Kränze niederlegen, und uns weiter an Maskenpflicht und Abstandgebot halten.“, teilt Kreisvorsitzender Philipp Gliesing mit.